Pamela Zagarenski: Der Fuchs und die verlorenen Buchstaben – Kinderbuchtipp

Pamela Zagarenski: Der Fuchs und die verlorenen Buchstaben | © Katrin S. Knopp | www.katrin-knopp.de

„Der Fuchs und die verlorenen Buchstaben“ von Pamela Zagarenski ist ein erst kürzlich erschienenes, sehr empfehlenswertes Kinderbuch, das ich hier als erstes vorstellen möchte.

Eine Liebeserklärung an die Fantasie

Botschaft des Fuchses

Über das Buch

Pamela Zagarenski arbeitet als Illustratorin und Künstlerin in Connecticut, USA. Sie ist Gewinnerin der »Caldecott Honor Medal«. Ihr Kinderbuch „Der Fuchs und die verlorenen Buchstaben“ erschien im Jahre 2016.

Inhalt von „Der Fuchs und die verlorenen Buchstaben“

Ein kleines Mädchen leiht von seiner Lehrerin ein faszinierendes Buch aus. Auf dem Weg nach Hause verliert es alle Buchstaben. Zuerst ist es ganz traurig, aber dann wird das Mädchen von den geheimnisvollen Bildern in eine Welt der Fantasie und der Geschichten entführt. Am nächsten Tag trifft sie auf dem Weg in die Schule den schlauen Fuchs. Er kann dem Mädchen helfen die verlorenen Buchstaben wieder zu finden …

Visuelle Gestaltung von „Der Fuchs und die verlorenen Buchstaben“

Allein die visuelle Gestaltung ist wunderschön. Die Bilder erstrecken sich jeweils über beide Seiten und sind voller Detail und Farbenreichtum. Zarte Farben und Strukturen kontrastieren mit leuchtendem Rot, Grün, Gelb und Blau. Ornamente und Kollageartig eingefügte Figuren bereichern die fantastische Bildwelt, die sich aus Fabeltieren, Stadtansichten und fantastischen Welten auffächert. Auf jedem Bild gibt es Details zu entdecken, die eine eigene Geschichte zu  erzählen scheinen.

Pamela Zagarenski: Der Fuchs und die verlorenen Buchstaben | © Katrin S. Knopp | www.katrin-knopp.de
Pamela Zagarenski: Der Fuchs und die verlorenen Buchstaben

Psychologische Ebene in „Der Fuchs und die verlorenen Buchstaben“

Der Text im Buch erzählt eine Rahmenhandlung, der Mittelteil selbst mit den Bildern aus dem fantastischen Buch der Lehrerin ist jeweils nur mit ein paar Sätzen unterschrieben. Diese bestehen jeweils aus dem Anfang einer Erzählung und beinhalten Fragen, so dass der Betrachter animiert wird, sich selbst eine Geschichte oder auch viele auszudenken.
Das Buch regt somit die Fantasie an und ermutigt zum eigenen Denken. Die Zusammenstellung aus realen Ansichten mit Fabelwesen oder unmöglichen Motiven lassen die Bilder im Buch wie Szenen aus einem Traum erscheinen. Dadurch, dass die Rahmenhandlung die Geschichte eines Schulmädchens erzählt identifizieren sich die Leser mit diesem und werden angeregt, eigene Geschichten zu entwickeln bzw. ihre Träume zu reflektieren.

Empfehlung

Das Buch eignet sich nicht nur für Grundschulkinder, sondern auch für jüngere und ältere. Kinder im Kindergartenalter finden Freude daran die Details der Bilder zu betrachten und zu benennen. Empfohlen wird es ab 3 Jahren. Ähnlich wie in einem Wimmelbuch gibt es viele einzelne Motive zu entdecken. Jugendliche und Erwachsene finden sich ebenfalls von der visuellen Gestaltung angesprochen und haben die Möglichkeit tatsächlich erzählerisch eigene Geschichten zu entwickeln. Somit ist das vorliegende Buch ein Schatz an Bildern und eine Ideenwerkstatt für die ganze Familie. Es fördert die Fantasie und Erzählfreude, man muss sich nur darauf einlassen.